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Pflanzen lieben Regenwurmhumus – Warum Regenwürmer das Klima schützen

Aktualisiert: 26. Okt. 2024

Wie der Regenwurm und sein Humus deinen Garten in einen klimafitten und fruchtbaren Lebensraum verwandeln.

 

In aller Kürze: Regenwürmer sind wahre Klimaschützer und Bodenhelden. Ihr Humus verbessert die Bodenstruktur, speichert CO2, fördert das Pflanzenwachstum und schützt den Boden vor Erosion. Mit einfachen Maßnahmen kannst du Regenwürmer in deinem Garten fördern und so zur Bodenfruchtbarkeit und zum Klimaschutz beitragen.

 

Die Bedeutung des Regenwurms und seines Humus


Seit Jahrmillionen unterstützt die Natur durch Regenwürmer die Entstehung fruchtbarer Böden und damit eine üppige Pflanzenwelt. Trotzdem wurde der unscheinbare Regenwurm und sein wertvoller Humus oft unterschätzt. Heute, im Zuge der Rückkehr zu natürlichen Anbauweisen, steht er wieder im Fokus, vor allem in der biodynamischen Landwirtschaft, die auf natürliche Kreisläufe setzt. Jahrzehntelanger Kunstdüngereinsatz hat viele Böden ausgelaugt und das Bodenleben stark beeinträchtigt. Die Wiederentdeckung des Regenwurms und seines Humus ist daher nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch notwendig für die Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit.

Regenwurmhumus, oft als der beste Dünger der Welt bezeichnet, rückt wieder ins Bewusstsein – sogar im Kindergarten lernen die Kleinsten über die erstaunlichen Fähigkeiten dieser kleinen Klimaschützer.


Gibt es unterschiedliche Arten von Regenwürmern?


Weltweit gibt es mehrere tausend Arten von Regenwürmern, die in Größe und Lebensraum stark variieren. Von kleinen Kompostwürmern bis hin zum australischen Riesenregenwurm, der mehrere Meter lang werden kann, ist die Vielfalt beeindruckend. In Europa sind etwa 65 Arten in Österreich und 48 in Deutschland heimisch. Diese Würmer unterscheiden sich vor allem in ihrem bevorzugten Lebensraum: Es gibt Streubewohner, die in der oberen Schicht von Laubstreu oder Kompost leben, und Mineralbodenbewohner, die tiefere Erdschichten bevorzugen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es wiederum Würmer, die tiefer oder seichter graben.


Was sind Streubewohner und Mineralbodenbewohner?


Streubewohner leben in der oberen Streuauflage, wie zum Beispiel Laubstreu im Wald, und ernähren sich von organischem Material. Sie werden oft als Kompostwürmer bezeichnet und sind besonders nützlich in Wurmkompostsystemen, da sie fleißig arbeiten und sich schnell vermehren. Da sie immer an der Oberfläche bleiben, haben sie eine dunkle Pigmentierung, die sie vor UV-Licht schützt.

Mineralbodenbewohner, wie der bekannte Tauwurm, graben tiefe Wohnröhren in den Boden, die sie mit ihrem Humus auskleiden und ihr Leben lang bewohnen. Nachts kommen sie an die Oberfläche, um abgestorbene Pflanzenteile als Nahrung in den Boden zu ziehen. Diese Würmer sind an ihrem unpigmentierten Hinterleib und dem dunkel gefärbten vorderen Bereich zu erkennen, der ihnen als Lichtschutz dient.


Was sind Dauergräber?


Dauergräber sind die dritte Hauptgruppe der Regenwürmer. Sie graben sich kontinuierlich durch den Boden und füllen die entstandenen Röhren sofort mit ihrem nährstoffreichen Humus auf. Diese Würmer ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Wurzeln und kommen nie an die Oberfläche. Daher fehlt ihnen jegliche Hautpigmentierung, wodurch man durch ihre transparente Haut sogar ihre inneren Organe beobachten kann. Diese speziellen Regenwürmer tragen maßgeblich zur Bodenfruchtbarkeit bei, indem sie den Boden ständig durchlüften und ihn mit Humus anreichern.


Warum sind Regenwürmer für die Bodenfruchtbarkeit so wichtig?


Regenwürmer spielen eine zentrale Rolle für die Bodenfruchtbarkeit, da sie organische Materialien zersetzen und in nährstoffreichen Humus umwandeln. Durch ihre ständige Aktivität lockern sie den Boden auf, verbessern seine Struktur und fördern die Durchlüftung. Die von ihnen gegrabenen Röhren verbessern zudem den Wasserhaushalt des Bodens, indem sie das Eindringen von Wasser erleichtern und Erosion verhindern. Der Humus, den sie produzieren, ist reich an Nährstoffen und fördert das Pflanzenwachstum erheblich. Besonders in der biodynamischen Landwirtschaft ist die Förderung der Bodenfruchtbarkeit durch Regenwürmer und deren Humus ein wichtiger Bestandteil, um gesunde Pflanzen zu kultivieren und den Boden langfristig zu regenerieren.


Wie können wir Regenwürmer und ihre Aktivitäten fördern?


Um die Aktivitäten von Regenwürmern zu unterstützen und ihre Population zu fördern, ist es entscheidend, auf den Einsatz von Chemikalien wie Pestiziden und Kunstdüngern zu verzichten oder diese zumindest stark zu reduzieren. Regenwürmer benötigen organisches Material, wie Kompost oder Mulch, um sich zu ernähren und einen geeigneten Lebensraum zu finden. Daher ist es sinnvoll, den Boden regelmäßig mit solchen Materialien zu versorgen. Eine schonende Bodenbearbeitung, die das Bodenleben schont, und die Integration von Gründüngungspflanzen tragen ebenfalls dazu bei, die Bedingungen für Regenwürmer zu verbessern. Besonders in der biodynamischen Landwirtschaft können zudem spezielle Präparate, wie das Hornmistpräparat, die Bodenbiologie aktivieren und somit indirekt auch die Lebensbedingungen für Regenwürmer optimieren​.


Wie wirkt sich der Klimawandel auf Regenwürmer aus?


Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Regenwurmpopulationen und ihre Aktivität. Veränderte Niederschlagsmuster und steigende Temperaturen können die Lebensräume der Regenwürmer verändern und ihr Nahrungsangebot verringern, was sich negativ auf ihre Vermehrung und Überlebensfähigkeit auswirkt. Indirekt beeinflusst der Klimawandel auch die Bodenstruktur und -qualität, was wiederum die Lebensbedingungen der Regenwürmer verschlechtert. Um diese negativen Auswirkungen abzumildern, sind Anpassungsmaßnahmen und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Böden notwendig. Biodynamische Methoden, wie die Anwendung von Präparaten zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit, können helfen, die Widerstandskraft des Bodens gegenüber klimatischen Veränderungen zu stärken und gleichzeitig die Lebensbedingungen für Regenwürmer zu verbessern.


Pflanzen gedeihen prächtig dank Regenwurmhumus


Ein anschauliches Beispiel für die positive Wirkung von Regenwurmhumus ist das Wurzelwachstum von Pflanzen. Normalerweise wachsen Pflanzenwurzeln eher geradlinig in eine bestimmte Richtung, meistens nach unten. Stoßen sie jedoch auf verlassene Wohnröhren von Regenwürmern, breiten sie sich spiralförmig in diesen aus und bilden zugleich unzählige Feinwurzeln. Dies ermöglicht den Pflanzen, die reichhaltigen Nährstoffe des Regenwurmhumus optimal aufzunehmen.

Diese durch Regenwürmer beeinflussten Bodenbereiche sind so bedeutend, dass die Wissenschaft ihnen den eigenen Begriff "Drilosphäre" gewidmet hat, abgeleitet vom griechischen "drilos" für Regenwurm. Die Drilosphäre umfasst die Wurmröhre selbst, die unmittelbare Umgebung (etwa 1 cm), den Regenwurmhumus und alle Bereiche, in denen der Regenwurm seinen schleimartigen Mucus abgesondert hat. Dieser Mucus ernährt besonders nützliche Bakterienarten, die im Bodenleben eine entscheidende Rolle spielen.

Die Lockerung und Durchmischung des Bodens sowie der von Regenwürmern produzierte Humus ermöglichen das üppige Pflanzenwachstum in der Natur. Regenwurmhumus enthält alle Nähr- und Vitalstoffe in genau abgestimmten Konzentrationen, die eine Pflanze für ihr Wachstum und Gedeihen benötigt. Daher wird er oft als der beste Dünger der Welt bezeichnet und ist ein unverzichtbarer Bestandteil in der biodynamischen Landwirtschaft.


Was tun Regenwürmer im Boden und warum ist das wichtig?


Regenwürmer erfüllen im Boden mehrere wichtige Funktionen, die entscheidend zur Bodenfruchtbarkeit und zum Schutz vor Erosion beitragen. Erstens lockern sie den Boden auf, was eine bessere Belüftung ermöglicht und das Eindringen von Regenwasser erleichtert. In großem Maßstab kann dies bei Hochwassergefahr entscheidend sein. Forschungen haben gezeigt, dass ein gut durchwurzelter Boden, der reich an Regenwürmern ist, mehr als 100 Liter Wasser pro Quadratmeter und Stunde aufnehmen kann. Im Vergleich dazu lässt ein verdichteter Boden das Wasser oberflächlich ablaufen, was zu Erosion und dem Verlust wertvollen Humus führen kann. Schäden, die europaweit Milliarden kosten, könnten durch die Aktivität von Regenwürmern verhindert werden.

Zweitens mischen Regenwürmer den Boden gründlich durch. Sie ziehen abgestorbene Pflanzenteile in den Boden, verarbeiten sie dort und hinterlassen als Endprodukt feinen Regenwurmhumus in der Nähe der Oberfläche und in ihren Wurmröhren. Dieser Humus ist ein Festessen für alle Pflanzen und trägt erheblich zu ihrem gesunden Wachstum bei.

Durch diese Aktivitäten fördern Regenwürmer nicht nur die Bodenstruktur, sondern auch die Gesundheit des gesamten Ökosystems Boden. In der biodynamischen Landwirtschaft wird dieses natürliche Zusammenspiel besonders geschätzt und gezielt gefördert.


Vielfalt als Schlüssel zur Gesundheit


Regenwurmhumus ist reich an einer unglaublichen Vielfalt von Mikroorganismen, die in Zehntausenden von Arten vorkommen. Diese Vielfalt ist der Schlüssel zur Stabilität des Bodensystems, da sie verhindert, dass eine einzelne Art – ob nützlich oder schädlich – das Gleichgewicht stört. Ein ausgewogenes Bodenleben ist entscheidend für die Gesundheit der gesamten Nahrungskette, vom Boden über die Pflanzen bis hin zu den Menschen.

Während der Mensch oft versucht, Krankheiten und Schädlinge durch Ausrottung zu bekämpfen, setzt die Natur auf Vielfalt zur Regulierung von Gegenspielern. Diese natürliche Vielfalt stärkt das Immunsystem der Pflanzen und auch der Menschen. Es ist bekannt, dass das Immunsystem von Kindern, die auf Bauernhöfen aufwachsen und in engem Kontakt mit der Natur stehen, besser trainiert und stabiler ist als das von Stadtkindern.

Pflanzen nutzen diese Vielfalt aktiv zur „Kommunikation“ und zum Abruf von Nährstoffen. Über ihre Wurzelausscheidungen, sogenannte Wurzelexsudate, können sie gezielt bestimmte Mikroorganismen füttern, die ihnen im Gegenzug die benötigten Nährstoffe liefern. Dieser intelligente Kreislauf ermöglicht es der Pflanze, ihr ideales Mikroklima (auch Mikrobiom genannt) selbst zu erschaffen.


Tatsächlich wissen wir noch sehr wenig über das Bodenleben und das komplexe Zusammenspiel der Mikrobiologie im Boden. Mehr als 99 % aller Bodenbakterien können wir nicht züchten, weil uns ihre genauen Lebensbedingungen unbekannt sind. Daher ist es uns auch nicht möglich, Erde auf technischem Weg zu produzieren. Das bleibt dem Ökosystem Boden und seinen wichtigsten Bewohnern, den Regenwürmern, vorbehalten.


Die Wiederentdeckung des Regenwurms


Die Wiederentdeckung des Regenwurms und seiner Rolle im Ökosystem ist keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern die logische Folge eines wachsenden Bewusstseins für die Bedeutung natürlicher Prozesse. Dieser Trend wird auch durch die sogenannte Biomimikry unterstützt, eine Forschungsrichtung, die Probleme löst, indem sie sich an den Lösungen der Natur orientiert. Der österreichische Naturforscher Viktor Schauberger drückte es treffend aus: „Die Natur verstehen und nachahmen.“ Es geht nicht immer darum, sofort zu begreifen, warum etwas funktioniert, sondern vielmehr darum, die daraus entstehenden Möglichkeiten zu nutzen – das „Warum“ können wir später herausfinden.


In der biodynamischen Landwirtschaft spielt diese Herangehensweise eine zentrale Rolle. Durch den Einsatz von biodynamischen Präparaten, wie etwa dem Hornmistpräparat, wird die Bodenbiologie unterstützt und die natürlichen Prozesse gefördert, die Regenwürmer und andere Bodenorganismen für ihre Arbeit benötigen. Dies führt nicht nur zu fruchtbareren Böden, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei, indem der Boden als CO2-Speicher fungiert und die Pflanzengesundheit langfristig verbessert wird.

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Image by Markus Spiske

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