Warum dein Rasen mehr ist, als eine grüne Fläche: und wie er das Klima schützt
Aktualisiert: 26. Okt.
Wie du deinen Rasen in eine wertvolle CO₂-Senke verwandelst und gleichzeitig die Biodiversität in deinem Garten förderst.
Tl;dr – In aller Kürze:
Durch einfache Maßnahmen wie die Reduzierung von Klimakosten bei der Rasenpflege und die Diversifizierung deiner Rasenfläche kannst du deinen Garten in eine wertvolle CO₂-Senke verwandeln und gleichzeitig die Artenvielfalt fördern. Erfahre, wie du mit umweltfreundlichen Rasenmähern, vielfältigen Pflanzenarten und dem natürlichen Wachsenlassen deinen Rasen klimafit machst.
Ein herkömmlicher Rasen mag auf den ersten Blick nicht viel für die Umwelt tun, doch mit den richtigen Maßnahmen kann er sich von einer biologisch wenig wertvollen Fläche in einen echten Klimaschützer verwandeln. Dieser Artikel zeigt dir, wie du deinen Rasen pflegeleichter, umweltfreundlicher und klimafitter gestalten kannst.
Die Geschichte des Rasens und seine Bedeutung in unseren Gärten
Seit der Erfindung des Spindelmähers im Jahr 1830 durch den Briten Edwin Beard Budding hat sich der Rasen zum Herzstück vieler Gärten entwickelt. Das Rasenmähen ist für viele Menschen eine Art Volkssport geworden, und der Mäher selbst ist oft ein Statussymbol. Zugegeben, der Duft von frisch gemähtem Gras weckt Erinnerungen an Sommer, Wochenenden und freie Tage. Ein gepflegter Rasen lädt zum Picknicken ein, und barfuß über das weiche Gras zu laufen, ist nicht nur angenehm, sondern soll sogar den Schlaf verbessern und Stress reduzieren.
Rasenpflege und ihre versteckten Klimakosten
Rasenflächen sind zweifellos umweltfreundlicher als gepflasterte oder anderweitig versiegelte Flächen. Sie speichern sogar ein wenig CO₂. Doch der ökologische Nutzen des Rasens wird schnell durch die intensive Pflege, die wir betreiben, zunichtegemacht. Tatsächlich kann übermäßige Rasenpflege dem Klima sogar schaden. Aber keine Sorge, mit zwei einfachen Schritten lässt sich das ändern.
Schritt 1: Klimakosten identifizieren und reduzieren
Rasenpflege verursacht oft mehr Klimakosten, als man vermuten würde. Doch diese können um bis zu 70 % reduziert werden. Wusstest du, dass ein Benzinrasenmäher pro Stunde so viele Schadstoffe verursacht wie ein durchschnittliches Auto auf einer Strecke von 150 km? Wöchentliches Mähen mit einem Benzinmäher produziert nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch Stickoxide, die ebenfalls schädlich für die Umwelt sind.
Umweltfreundliche Alternativen zum klassischen Rasenmäher
Überlege daher, ob es an der Zeit ist, auf einen umweltfreundlicheren Rasenmäher umzusteigen. Ein Akkumäher ist eine gute Alternative und leistet oft genauso gute Arbeit. Der klassische Spindelmäher erfordert zwar etwas mehr Kraft, doch das Mähen kann auch Spaß machen und ist gleichzeitig ein kleines Workout. Für die besonders Fitnessbewussten bietet sich die Sense an – mein Vater nutzt sie gerne und spart sich so den Gang ins Fitnessstudio.
Eine weitere Überlegung wert ist, ob wirklich der gesamte Rasen gemäht werden muss. Gibt es Bereiche, die auch ohne regelmäßiges Mähen attraktiv bleiben? Das bringt uns zum nächsten Punkt: Wie du deinen Rasen diversifizieren kannst.
Schritt 2: Den Rasen diversifizieren
Ein Rasen muss nicht ausschließlich aus Gras bestehen. Ein vielfältiger, artenreicher Rasen benötigt weniger Pflege und bringt viele ökologische Vorteile mit sich. Ein grasloser Rasen kann aus niedrigen Stauden bestehen, die sich vegetativ vermehren – durch unterirdische Triebe oder oberirdische Ausläufer. Diese Pflanzen bilden dichte, grüne Matten, die begehbar sind wie herkömmlicher Rasen, dabei aber zusätzlich Kohlenstoff binden, Blüten hervorbringen und wohlriechende Düfte verströmen.
Die besten Pflanzenarten für einen vielfältigen Teppichrasen
Geeignete Pflanzen für einen solchen Teppichrasen sind unter anderem:
Rotes Stachelnüsschen
Wiesen-Schafgarbe
Kriechender Günsel
Gänseblümchen
Dalmatiner Glockenblume
Römische Kamille
Heidenelke
Salz-Fiederpolster
Oxalis Magellanica
Mäuseohr
Weißklee
Gamander-Ehrenpreis
Eine besonders naturnahe Lösung, die wir lieben, ist jedoch das einfache „Wachsenlassen“.
Wachsen lassen: Der Rasen als natürlicher Lebensraum
Wenn du damit leben kannst, dass manche Nachbarn vielleicht die Augenbrauen hochziehen, solltest du deinen Rasen einfach wachsen lassen. Ungemäht verwandelt sich dein Rasen in eine natürliche Wiese, die eine der besten Kohlenstoffsenken überhaupt darstellt. Natürliches Grasland speichert mehr als drei Tonnen Kohlenstoff pro Hektar.
Lässt du den Rasenmäher stehen, werden sich bald Gänseblümchen, Klee und andere Wildblumen im Rasen ausbreiten. Das lange Gras wird im Wind wiegen, Schmetterlinge werden angezogen, und Bienen werden an den Blüten naschen. So wird dein Rasen wieder zu einem lebendigen, biodiverse Lebensraum.
Kreative Möglichkeiten, deinem Rasen Struktur zu verleihen
Um deinem Rasen dennoch Struktur zu verleihen, kannst du kleine Pfade und Lichtungen hineinmähen. Solche Wege sollten etwa einmal die Woche gemäht werden. Wo du etwa alle vier Wochen mähst, entsteht eine hohe Dichte an Wildblumen, die Insekten und Bienen reichlich Nektar bieten. Weiter entfernte Flächen kannst du einfach wachsen lassen – ein Schnitt pro Saison genügt, um höhere Wildblumen wie Magerwiesen-Margarite, Acker-Witwenblume oder Flockenblume anzusiedeln.
Der positive Effekt eines höheren Graswachstums auf das Klima
Je höher das Gras, desto mehr Kohlenstoff kann in den tieferen Bodenschichten gespeichert werden. Diese einfache Maßnahme trägt nicht nur dazu bei, deinen Garten klimafit zu machen, sondern fördert auch die Biodiversität in deinem Umfeld. Ein Rasen, der wachsen darf, entwickelt sich zu einem vielfältigen Ökosystem, das Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum bietet und zugleich aktiv zum Klimaschutz beiträgt.
Fazit: Mach deinen Rasen zu einem Beitrag zum Klimaschutz
Mit diesen einfachen Schritten kannst du deinen Rasen von einer pflegeintensiven Grünfläche in einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz verwandeln. Probier es aus und sieh zu, wie dein Garten zu einem lebendigen, blühenden Paradies wird.
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