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Mondkalender 2026: Gärtnern nach dem Mond – Aussaat-, Pflege- und Erntetermine auf einen Blick

  • DYYNA
  • 1. Aug.
  • 9 Min. Lesezeit

In aller Kürze:


Der Mondkalender hilft dir, Aussaat-, Pflege- und Erntearbeiten mit den natürlichen Rhythmen von Mondphasen, auf-/absteigender Mondbahn sowie Blatt-, Blüten-, Frucht- und Wurzeltagen zu synchronisieren.


Kurzform:

  • Absteigender & abnehmender Mond ⇒ Wurzelarbeit, Pflanzen, Düngen.

  • Aufsteigender & zunehmender Mond ⇒ Ernten, Veredeln, 501 spritzen.

  • Knotentage & Perigäum ⇒ heikle Feldarbeiten meiden.

  • Präparate timen: 500 im Boden-, 501 im Lichtimpuls.

  • Kalender als PDF laden, ICS-Termine anlegen, eigenes Mini-Experiment starten – und selbst prüfen, wie sehr der Mond deinen Ertrag und die Qualität verbessert.


Warum du deinen Garten nach dem Mond ausrichten kannst


Wer Saatgut bestellt oder Beete plant, tut gut daran, neben Wetter und Bodentemperatur auch den Mondrhythmus im Blick zu behalten. Schon in den Hochkulturen Mesopotamiens und Griechenlands orientierten sich Bäuer*innen an Mondphasen, um günstige Aussaat- und Erntetermine zu finden. In der biodynamischen Landwirtschaft griff Rudolf Steiner diese Idee auf: Er sah im Mond eine Quelle „starker, organisierender kosmischer Kraft“, die das irdische Wachstum bis hin zur Samenbildung verstärken kann .

Heute bestätigen Praktikerinnen aus Demeter-Betrieben, dass sich Bodenbearbeitung, Kompostumsetzung oder Schnittarbeiten besser „fügen“, wenn sie in Mond- und Sternrhythmen eingetaktet werden. Die Forschung liefert jedoch ein widersprüchliches Bild: Einige Versuchsreihen melden höhere Blattmasse bei Aussaat im zunehmenden Mond, andere finden keinen klaren Effekt und verweisen darauf, dass Wetter und Bodenzustand oft schwerer wiegen . Statt dogmatisch zu sein, verstehen viele Gärtnerinnen den Mondkalender deshalb als Entscheidungshilfe – eine Art ökologischen Taktgeber, der hilft, günstige Zeitfenster zu nutzen und heikle Arbeiten zu vermeiden.


3. Grundlagen des Mondkalenders


Mondphasen – das 29-Tage-Metronom

Der synodische Monat dauert im Schnitt 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten. Er teilt sich in Neumond → zunehmender Mond → Vollmond → abnehmender Mond. Biodynamische Betriebe nutzen diese vier „Takt­schläge“, um Arbeitsschwerpunkte zu legen:

  • Neumond – ruhige Phase für Bodenbearbeitung, Kompost wenden oder Hornmist (Präparat 500) ausbringen, weil die Kräfte in die Erde „einatmen“ .

  • Zunehmender Mond – steigende Saft- und Gärungsprozesse; ideal für Saat von Blatt- und Fruchtgemüse, Veredelungen oder Hornkiesel-Spritzungen zur Stärkung des Blattapparats .

  • Vollmond – maximale Lichteinwirkung; viele Gärtner*innen ernten aromatische Kräuter oder sammeln Heilpflanzen jetzt, da ätherische Öle und Zucker am höchsten sind .

  • Abnehmender Mond – Entlastungs- und Reifezeit. Jetzt wird gesät, pikiert oder gepflanzt, weil die Kräfte nach unten ziehen und die Wurzelbildung fördern .


Auf- und absteigende Mondbahn

Neben den Phasen spielt die jährliche Schleife des Mondes durch die Sternbilder eine Schlüsselrolle. Von Schütze bis Stier steigt er am Himmel auf – aufsteigender Mond – und erreicht in den Zwillingen seinen Höchststand. Von Krebs bis Skorpion sinkt er wieder – absteigender Mond – mit dem Tiefpunkt im Schützen.


  • Aufsteigender Mond

    Saftstrom richtet sich nach oben; oberirdische Pflanzteile profitieren.

    Bewährte Arbeiten: Früchte, Kräuter, Blüten ernten; Obstbäume veredeln; stark wachsende Gehölze zurückschneiden.

  • Absteigender Mond

    Energien lenken sich in Boden und Wurzeln.

    Ideal für: Pflanzen (Setzlinge, Stauden, Gehölze), Bodenlockerung, Düngung und Kompostierarbeit. Viele Demeter-Gärtner*innen legen die Hauptpflanzungen bewusst in diese Periode .


Das Wichtigste: Mondrhythmen ersetzen nicht das Beobachten von Wetter und Bodenzustand, sie geben dir aber ein zusätzliches Raster, um günstige Zeitfenster auszuwählen.


4. Blatt-, Blüten-, Frucht- und Wurzeltage


Biodynamische Kalender differenzieren den siderischen Mondlauf nach den vier Haupt­org­anen der Pflanze. Sie bilden so ein feines Raster für Saat, Pflege und Ernte – ohne dogmatisch zu werden; jede Pflanze will „Schritt für Schritt in jedem ihrer Organe … entwickeln“ .

Tagestyp

Kennzeichen

Typische Kulturen

Empfehlens­werte Arbeiten

Blatttage

starkes Wasser- und Säfteprinzip

Kohl, Salate, Spinat

Blattgemüse säen oder pflanzen; Brennnessel- oder Ackerschachtelhalm­tees spritzen; nicht ideal zum Einlagern

Blütentage

Luft-Qualität, Aroma & Farbe

Zier- und Schnittblumen, Kräuterblüten

Kräuter mit hohem Öl-/Duftgehalt ernten; Obstgehölze veredeln; Wein wird gern an Blütentagen abgefüllt

Fruchttage

Feuer-Impuls, Samen & Zucker

Hülsenfrüchte, Getreide, Obst, Tomaten

Aussaat/Ernte von Fruchtgemüse; Hornkiesel vor der Fruchtbildung spritzen; Winzer wählen „Löwe, Schütze oder Widder“ gezielt für Fass­arbeiten

Wurzeltage

Erd-Kräfte, Stabilität

Karotten, Kartoffeln, Radieschen

Boden lockern, Kompost einarbeiten, Knollengemüse säen; Radieschen keimen hier besonders vital


Praxis-Tipps für die Arbeit mit dem Mondkalender


  • Saaten timen: Radieschen laufen auf Wurzeltagen rascher auf; Kohlrabi und Salate gedeihen harmonischer, wenn die Aussaat auf einen Blatttag fällt .

  • Qualität schützen: Viele Winzer meiden Blatttage fürs Abfüllen, um „wassergeprägte“ Aromen zu umgehen .

  • Flexibel bleiben: Ungünstige Witterung sticht das beste Mondfenster. Setze die Tagestypen daher als Entscheidungshilfe – nicht als Zwang .


5. Knotentage & andere „No-Go-Fenster“


Was sind Knotentage?Wenn die Mondbahn die Ekliptik schneidet, entsteht ein auf- bzw. absteigender Mondknoten. Diese Kreuzungspunkte (drakonitischer Monat ≈ 27 d 5 h) gelten als „kosmische Kreuzungstage“, an denen irdische und himmlische Rhythmen kurz aus dem Takt geraten . Biodynamische Erfahrung zeigt: Pflanzen reagieren dann nervöser, Bodenbearbeitung bindet Kräfte schlechter, Präparate wirken unzuverlässig. Darum heißt es schlicht „nichts Wichtiges tun“ .


Konkrete Empfehlungen


  • Aussaat, Pflanzung, Kompostumsetzung, Präparaterühren: aussetzen.

  • Ernte & Kellerarbeiten: nur bei dringendem Wetterdruck, sonst verschieben.

  • Werkstattzeit statt Feldzeit: Maschinen warten, Etiketten drucken, Büroarbeit.


Weitere ungünstige Konstellationen

Zeitfenster

Wirkung

Praxis-Tipp

Perigäum (Erdnähe) – besonders nahe Vollmond

erhöhter Pilzdruck, schwächere Zellstabilität

Pilzprävention (Schachtelhalm, 501) statt Schnitt oder Blütenernte

Planeten-Knoten (Merkur, Venus …)

ähnlich störend wie Mondknoten

alle sensiblen Arbeiten vertagen

Finsternisse

extreme Rhythmus-Störung; Masson & Thun meiden sie konsequent

keine Feldarbeiten, nur Beobachten

Sonnenzenit ca. 12–15 Uhr

Präparate verlieren „Griff“, Pflanzen sind physiologisch in Ruhe

Spritzungen & heikle Eingriffe besser morgens/abends

Faustregel

„Knoten meiden ist halbe Miete.“Wer konsequent Knotentage und Perigäumsnähe ausklammert, hat laut Pierre Masson bereits einen Großteil der Misserfolgsrisiken ausgeschaltet .

Damit hast du den Kompass für die wirklich heiklen Tage. Als Nächstes folgt der praktische Aussaat- & Pflanzkalender.


6. Praktischer Aussaat- & Pflanzkalender

(Auszug – mitteleuropisches Klima, sandiger bis lehmiger Gartenboden)

So liest du die Tabelle:Tagestyp = Mond­qualität (Blatt, Blüte, Frucht, Wurzel).Mondfenster = optimale Kombination aus Phase + Bahn.Immer Wetter & Bodentemperatur prüfen, Knotentage meiden.

Kultur

Beste Monate

Tagestyp

Mondfenster

Praxis-Hinweis

Karotte

Feb – Apr • Jul – Aug

Wurzel

Absteigender Mond + abnehmend

Saat flach (Lichtkeimer); 500 vor der Saat, 501 erst ab Bleistift­dicke Wurzel für Aroma und Lagerfähigkeit

Radies/Rettich

Mär – Apr • Aug – Sep

Wurzel

Absteigender Mond + abnehmend

500 bei der Saat, 501 sobald Rosette steht; vermeidet Aufschießen

Kopfsalat

Feb – Mai • Aug – Sep

Blatt

Zunehmender Mond + Blatttag

501 erst, wenn Herzbildung startet; zu frühe 501-Gabe fördert Schossen

Spinat

Mär – Apr • Aug – Okt

Blatt

Zunehmender Mond + Blatttag

500 zur Saat, 501 ab 3. Blattpaar; zweite 501-Gabe bremst spätes Aufstängeln

Tomate (Vorkultur)

Feb – Mär

Frucht

Zunehmender Mond + aufsteigend

501 direkt nach dem Auspflanzen, dann zu Blüten- und Fruchtansatz; fördert Festigkeit & Geschmack

Buschbohne

Mai – Jun

Frucht

Aufsteigender Mond + zunehmend

Warmkeimer → Saatbett > 10 °C; 501 vor Blüte gegen Pilzdruck

Ringelblume

Apr – Mai

Blüte

Blütentag + aufsteigend

Blüten­ernte mittags an Blütentagen für höchste Wirkstoff­dichte

Lavendel & Würzkräuter

Topf-Pflanzung Apr – Mai

Blüte

Blütentag + aufsteigend

Schneide ganze Stiele kurz vor Vollblüte zur Mittagszeit; Aroma­spitzen durch 501-Spritzung 1 Woche zuvor


So setzt du den Kalender um


  1. Fenster festlegen: Suche zunächst den nächsten passenden Tagestyp im Kalender (z. B. Wurzel-Tag).

  2. Phase prüfen: Liegen mehrere Wurzel­tage hinter­einander, wähle bei Aussaat/Pflanzung die absteigende–abnehmende Kombination; bei Ernte Wurzel­tage kurz vor Vollmond für mehr Saftdruck.

  3. Wetter abgleichen: Ist der Boden zu nass oder kalt, verschiebe trotz günstigem Mondfenster. Praxis geht vor Theorie – Rudolf Steiners „kosmische Kräfte“ entfalten sich nur in lebendigem Boden .

  4. Präparate rhythmisieren: 500 bevorzugt im absteigenden Mond (Bodenbezug), 501 im aufsteigenden bzw. bei Licht-/Fruchtimpuls .


Damit hast du ein handliches Raster, das sich jederzeit mit deinem eigenen Beobachten verfeinern lässt. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie du den Demeter-Mondkalender optimal in deinen Tages-Workflow integrierst.


7. Wissenschaftliche Einordnung & biodynamische Praxis


Was sagt die Forschung?

  • Lebensmittel- und BodenqualitätEine systematische Übersicht von Brock et al. zeigte, dass 17 von 21 Studien eine bessere Lebensmittelqualität unter biodynamischer Bewirtschaftung fanden . Meta-Analysen zu Bodenparametern melden u. a. höhere mikrobielle Aktivität in 52 % der Indikatoren und damit günstigere Bodenfunktionen gegenüber ökologischer und konventioneller Bewirtschaftung .

  • Langzeit-VersucheDer 32-jährige Feldversuch in Järna (Schweden) dokumentiert stabilere Humusgehalte und bessere Bodengare bei biodynamischer Düngung im Vergleich zu Kontrollvarianten .

  • Mondrhythmen unter der LupeFrühere Reihenversuche (Rulni & Schmidt 1947) verzeichneten üppigeres Blattwachstum bei Saat „zwei Tage vor Vollmond“, während andere Autoren dies bestritten oder nur in Kombination mit Tierkreispositionen bestätigen konnten . Chronobiologische Studien von Hartmut Spieß zeigen in Einzelfällen signifikante, aber wechselhafte Ertragsdifferenzen je nach lunarer Konstellation . Insgesamt bleibt die Datenlage heterogen – Wetter, Bodenfeuchte und Sortenwahl überlagern Mond­effekte oft.


Erfahrungen aus der Praxis

  • Präparat-TimingViele Demeter-Betriebe spritzen Hornkiesel (501) bevorzugt in Mond-/Saturn-Opposition, weil dies laut Peter Proctor die Abwehr gegen Pilze stärkt .

  • Knotentage meidenThun-Kalender und Pierre Masson raten, an Mond- und Planetenknoten keine Ernte- oder Spritzarbeiten durchzuführen; Winzer berichten von weniger Fehlgärungen, wenn sie das beherzigen .

  • Langfristige BeobachtungFeldbücher aus Demeter-Gärtnereien zeigen, dass regelmäßiges Arbeiten im absteigenden Mond die Pflanzenausfälle beim Verpflanzen reduziert – ein Effekt, den die Betriebe pragmatisch nutzen, auch wenn er wissenschaftlich noch nicht vollständig erklärt ist (interne Berichte, Forschungsring e. V.).


Einordnung für dich als Gärtner*in

  1. Nutze den Kalender als Werkzeug, nicht als Dogma. Mondfenster helfen, günstige Tage zu bündeln – sie ersetzen aber keine Bodenprobe und kein Wetterradar.

  2. Führe eigene Kleinversuche. Säe z. B. zwei Reihen Karotten an aufeinanderfolgenden Tagen mit und ohne „Mondvorgabe“ und vergleiche Ertrag und Lagerfähigkeit.

  3. Dokumentiere konsequent. Nur über mehrere Jahre lassen sich Mond­effekte von Standort- und Sortenunterschieden trennen.

Fazit: Die Literatur bestätigt eindeutige Boden- und Qualitätsvorteile der biodynamischen Wirtschaftsweise. Für die Frage, wie stark der Mondrhythmus einzelne Kulturmaßnahmen beeinflusst, liefern Praxis und Forschung ein gemischtes Bild – genug Hinweise, um den Kalender als sinnvolle Entscheidungshilfe zu nutzen, aber keine starre Vorschrift.

8. So nutzt du den Demeter-Mondkalender optimal


Bezugsquellen


Biodynamischer Wandkalender

von DYYNA/Präparatekiste gibt es hier


Aussaattage nach Maria Thun


Gedruckter Flyer

Erhältlich über deinen Demeter-Landesverband oder Hofläden. Beispiel BW: panitz@demeter-bw.de (Tel. 0711 90254-13)


Demeter-Gartenrundbrief

Alle zwei Monate als Heft oder Online-Abo (PDF-Download, 18 €/Jahr) . Jede Ausgabe enthält einen ausführlichen Arbeitskalender mit Mond- und Pflanzhinweisen .

Einzelhefte & Flyer vor Ort Viele Demeter-Verkaufsstellen legen die aktuellen Kalender kostenlos aus – einfach beim Einkauf nachfragen.


Digital immer dabeihaben

PDF in der Cloud speichern (Nextcloud, Dropbox o. Ä.) und per Smartphone abrufen.

ICS-Kalender anlegen: Trage Blatt-, Blüten-, Frucht- und Wurzeltage als Serientermine ein; so erinnert dich dein Handy automatisch an günstige Zeitfenster.

Ergänzende Tools: Für Gartennotizen eignet sich z. B. die kostenlose App GardenUP .


Wochen-Workflow

Wochentag

Routine

Zweck

Freitag abend

Kalender checken, Wochenplan schreiben

Überblick gewinnen, Personal & Material disponieren

Montag

Flyer-Tabelle für die Woche laminieren & in die Werkzeugkiste legen

Auf dem Feld schnell nachschauen

Täglich

Morgens: Mondfenster + Wetter prüfen

Spontan auf Wetterumschwünge reagieren

Knotentage

Büro, Maschinenwartung, Fortbildung

Heikle Feldarbeiten auslassen

Austausch & Fortbildung


  • Regionale Demeter-Gartengruppen teilen ihre Mond-Erfahrungen bei Treffen und Exkursionen (Termine im Gartenrundbrief) .

  • Online-Seminare zu Präparat-Timing findest du regelmäßig im Veranstaltungskalender der Landesverbände.

Praxis-Tipp: Hänge den aktuellen Mond-Flyer direkt neben das Präparate-Regal – so siehst du auf einen Blick, ob heute eher 500 (Boden) oder 501 (Licht) passt.

9. FAQ – Häufige Fragen zum Gärtnern nach dem Mond


Wirkt der Mond überhaupt spürbar auf Pflanzen?

Rudolf Steiner sah im Mond eine „starke, organisierende kosmische Kraft“, die Wachstum bis zur Samenbildung anregt . Versuchsreihen von Rulni & Schmidt beobachteten üppigeres Blattwachstum bei Aussaat im zunehmenden Mond, während andere Versuche keine eindeutigen Effekte fanden . Die Praxis zeigt: Es lohnt sich, Mondrhythmen als Entscheidungshilfe zu testen – aber Wetter und Boden bleiben die Hauptfaktoren.


Mondphasen vs. auf-/absteigende Mondbahn – wo liegt der Unterschied?Mondphasen (Neumond → Vollmond) folgen dem synodischen Monat (~29,5 Tage), während der Auf-/Abstieg durch die Sternbilder dem siderischen Monat (~27,3 Tage) entspricht. Erstere steuern „Ein- und Ausatmen“ der Säfte, Letztere lenken Kräfte zwischen Wurzel (absteigend) und Krone (aufsteigend) .


Warum zeigen verschiedene Mondkalender abweichende Termine?

Einige Kalender arbeiten mit den realen Sternbildern (siderisch), andere mit astrologischen Tierkreis­zeichen. Durch die Verschiebung des Frühlingspunkts um ca. 30° liegen dieselben Mondstellungen heute rund ein Sternbild auseinander – deshalb erscheint der Mond z. B. gleichzeitig im „Stier“ (astronomisch) und im „Zwilling“ (astrologisch) .


Was, wenn das Wetter nicht passt?

Mehrere Praktiker*innen stellen klar, dass Wetter und Bodenzustand Vorrang haben; Hornmist etwa wird nur gespritzt, wenn der Boden warm und befahrbar ist, auch wenn das ideale Mondfenster verpasst wird . Pierre Masson rät generell, Mondangaben flexibel auszulegen und nicht „zu starr“ an einem Tagestyp festzuhalten .


Muss ich jedes Präparat exakt nach Kalender ausbringen?

Nein. Grundregeln helfen: Hornmist (500) eher im absteigenden Mond, Hornkiesel (501) bei aufsteigendem Mond oder Lichtimpuls; darüber hinaus darfst du dich an Pflanzenbedarf und Wetter orientieren .


Gilt der Kalender auch in anderen Zeitzonen oder auf der Südhalbkugel?

Die astronomischen Tabellen des Demeter-Kalenders beziehen sich auf Mitteleuropa; Sommerzeit ist bereits eingerechnet. Auf der Südhalbkugel verschieben sich Termine um etwa ein halbes Jahr, weil Jahreszeiten und Mondbahn gespiegelt laufen .


Kann ich als Hobbygärtner*in einfach mal starten, ohne alles umzustellen?

Ja! Mondfenster lassen sich auch in konventionellen Beeten testen. Halte nur eine Variable fest (z. B. Aussaatdatum) und vergleiche Reihen – so siehst du, ob der Kalender deinem Standort hilft.


10. Fazit und erste Schritte mit dem Mondkalender


Der Mondkalender ist kein Dogma, aber ein praxisbewährtes Werkzeug, um Aussaat-, Pflege- und Erntearbeiten im Takt kosmischer Rhythmen zu bündeln. Demeter-Betriebe nutzen ihn, weil sie damit bessere Bodengare, stabile Nährstoffkreisläufe und geschmacklich hochwertige Ernten erzielen – Ergebnisse, die auch in systematischen Übersichten zur biodynamischen Landwirtschaft bestätigt werden . Gleichzeitig zeigt der Gartenrundbrief, dass Hobby- und Profigärtner*innen mit Mondfenstern Jahr für Jahr messbar weniger Pflanzenausfälle verzeichnen .


Jetzt selbst ausprobieren – so gehst du vor


  1. Flyer laden / bestellen: Hol dir den kostenlosen Demeter-Mondkalender 2025 als PDF oder gedruckt im Hofladen.

  2. ICS-Erinnerungen anlegen: Trage Blatt-, Blüten-, Frucht- und Wurzeltage in dein Smartphone ein – so verpasst du kein günstiges Zeitfenster mehr.

  3. Mini-Versuch starten: Säe zwei Reihen Radieschen – eine nach Kalender, eine frei – und vergleiche Keimquote und Knollenqualität.

  4. Wissen vertiefen: Abonniere den Demeter-Gartenrundbrief (Online-Abo ab 18 €) für detaillierte Arbeitskalender, Sorten­tipps und Präparate-Webinare .

  5. Community nutzen: Tausche Erfahrungen in regionalen Demeter-Gartengruppen oder bei Online-Seminaren – Termine findest du im aktuellen Rundbrief.


👉 Starte noch heute mit deinem ersten Mond-Experiment! Lade den Kalender herunter, markiere die nächsten Wurzel- und Blatttage und erlebe selbst, wie Gärtnern nach dem Mond deinem Boden, deinen Pflanzen und deinem Zeitmanagement zugutekommt.


Viel Erfolg und „gute Kräfte“ in deinem biodynamischen Gartenjahr! 🌱🌕

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