9 + 1 Tipps, Mitarbeiter motiviert zu halten
Aktualisiert: 18. Jan.
Die Eigenmotivation des Teams ist eines der wertvollsten Güter auf dem Betrieb. Motivation ist etwas, das man nicht erzeugen muss, sondern etwas, das Menschen von Grund auf in sich tragen. Die Kunst ist es also nicht, Menschen richtig anzutreiben, sondern die Strukturen zu schaffen, innerhalb derer die Menschen ihre innere Motivation nicht verlieren.
Meine wunderbare Lehrerin Susanne Pejstrup von "Lean Farming" erzählte mir die folgende Geschichte: Ein Mann arbeitete auf einem Bauernhof. Auf diesem Hof wurde viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit gelegt. Der Mann war sehr darauf bedacht, einen guten Eindruck zu hinterlassen, und beobachtete ständig die Körpersprache des Besitzers, um zu erkennen, ob er etwas richtig oder falsch machte.
„Eines Tages“, sagte er, „war ich mit meiner Arbeit fertig, bevor die anderen ihre Aufgaben beendet hatten. Eigentlich hätte ich einfach gehen können. Stattdessen ging ich zu den anderen und wollte gerade einen Besen nehmen, um ihnen zu helfen, die Arbeit zu beenden. Ich dachte, das würde mir die Möglichkeit geben, Eigeninitiative und Solidarität mit meinen Kollegen zu zeigen.
Doch bevor ich es schaffen konnte, rief der Besitzer: ‚Nimm einen Besen und hilf uns, fertig zu werden!‘ Bumm! Natürlich habe ich das dann gemacht, aber mit einem völlig anderen Gefühl.
Er hat mir nicht vertraut, und meine Motivation ging komplett auf Null.“
Eigenmotivation ist ein wertvolles Gut!
Die alte Management-Lehre geht immer noch davon aus, der Mensch sei von Natur aus faul. Diese Annahme ist längt widerlegt und schlicht falsch. Die Kunst ist es nicht, faule Menschen zu motivieren, die Kunst ist es, sie nicht zu demotivieren. Das ist ein Unterschied. Wenn selbst bei einer in großen Teilen so sinnvollen Tätigkeit wie der Landwirtschaft das Team häufig unmotiviert ist, dann sollte sich die Betriebsleitung einmal aufrichtig und ehrlich die Frage stellen, ob man nicht mal am Führungsstil arbeiten sollte.
10 wertvolle Tipps, wie du deine Mitarbeiter auf dem Bauernhof motiviert hältst:
Hier haben wir einmal 10 Tipps zusammengestellt, wie man Mitarbeitende auf dem Bauernhof motiviert hält:
Respekt zeigen - und Respekt erhalten. Menschen folgen guten Führungspersönlichkeiten, weil sie es wollen – nicht, weil sie dazu aufgefordert werden. Es gibt viele Wege, Menschen dazu zu bringen, dir zu folgen, aber ein guter Anfang ist, ihnen Respekt zu zeigen. Außerdem solltest du kompetent und professionell sein.
Setze hohe Ziele für das Team. Es macht viel mehr Spaß, das höchste Ziel zu erreichen, als sich von Durchschnitt auf +5 % zu verbessern. Mache die Erfolge regelmäßig sichtbar und zelebriere sie im Team.
Gib den Aufgaben Sinn. Erkläre deinen Mitarbeitenden, warum du die Dinge so machst, wie du sie machst, damit alle es verstehen. Gib ihnen den fachlichen Hintergrund und erkläre das größere Ziel. Binde ihre Vorschläge und Ideen ein, um sie stärker zu involvieren. Die Sinnfrage, sollte auf einem Bauernhof ziemlich leicht sein. Wenn es dir nicht gelingt, den Sinn in der Landwirtschaft zu erkennen, machst du was falsch.
Erhöhe das Engagement. Menschen tun normalerweise, was von ihnen erwartet wird. Aber ob sie Außergewöhnliches leisten, entscheiden sie selbst. Du musst sie dazu bringen. Zeige, dass du ihnen vertraust, und gib ihnen Verantwortung für ihre Aufgaben.
Nutze eine sichtbare Anzeigetafel. Sichtbare Leistungsziele motivieren, wenn die Mitarbeitenden diese beeinflussen können. Wähle Ziele, die täglich erreichbar sind. Sorge dafür, dass eine Kultur der "kontinuierlichen Verbesserung" herrscht. Zeichne die Erfolgskurve für alle sichtbar an eine Tafel und führe sie kontinuierlich fort.
Mach aus einem guten Team ein großartiges. Wenn dein Team denkt, dass es „ganz okay“ ist, riskierst du, dass es sich nicht weiterentwickelt. Stelle kontinuierlich Herausforderungen, stelle Fragen und setze Benchmarks, um neue Höhen zu erreichen.
Sprich über die Leistungen deiner Mitarbeitenden. Nimm die Anstrengungen deiner Mitarbeitenden nicht als selbstverständlich hin. Sprich darüber und erwähne ihre Erfolge so oft wie möglich.
Vermeide Negativität. Auch wenn du die Herausforderungen, die dir begegnen, nicht immer selbst wählen kannst, kannst du immer entscheiden, wie du darauf reagierst! Bist du negativ, sind es auch deine Mitarbeitenden – und dann geht es nirgendwohin. Erzeuge stattdessen Zuversicht. Die Zustände in der Welt lassen sich nicht schön reden. Wer das tut, macht sich schnell unglaubwürdig. Aber du kannst Zuversicht und Hoffnung verbreiten, indem du zeigst, dass sie mit kleinen Schritten etwas Gutes bewirken können.
Reagiere sofort auf schlechte Leistung. Wenn du bemerkst, dass ein Mitarbeitender unter dem Soll performt, musst du sofort reagieren. Sprich es direkt aber behutsam an. Nicht erst am nächsten Tag – und schon gar nicht bei einem späteren gemeinsamen Meeting. Sage ihm nicht, was er tun soll, sondern frage ihn, was ihm fehlt, damit er seine Arbeit besser ausüben kann, so baust du Vertrauen auf.
Schaffe Zeit und Raum für Coaching. Lerne, wie du coachst, um deine Mitarbeitenden in Bezug auf Wissen, Fähigkeiten, Einstellungen und Leistungen ständig weiterzuentwickeln. Nutze Coaching als Werkzeug in deinem Führungsalltag.
Bonus: 4 Reflexionsfragen, die du dir als Führungskraft in der Landwirtschaft stellen solltest
Wie reagierst du normalerweise, wenn deine Mitarbeitenden von Problemen in der Produktion berichten?
Welche Werkzeuge nutzt du zur Problemlösung?
Nach welchem Modell verfolgst du die Änderungen, die du umgesetzt hast?
Welches System nutzt du, um die Zeit deiner Mitarbeitenden zwischen Entwicklungsaufgaben und täglichen Aufgaben zu verteilen?
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