Leguminosen – Diese 3 Pflanzen verbessern deinen Boden, sind pflegeleicht und schmecken richtig gut!
Aktualisiert: 26. Okt.
Einleitung
Hülsenfrüchte sind optimal für den Anbau im Hausgarten geeignet. Sie werden direkt ins Beet gesät, benötigen keine Düngung und verzeihen es, wenn sie nicht optimal gejätet werden. Und man kann ungemein viele leckere Gerichte daraus machen!
Leguminosen düngen sich selbst
Die Leguminosen, wie die Hülsenfrüchte wissenschaftlich heißen, sind eine große Familie. Zu ihnen gehören unter anderem Klee und Luzerne, Erbsen, Bohnen und Wicken. Sie alle haben gemeinsam, dass sie eine Symbiose mit bestimmten Bodenbakterien eingehen. Die Pflanzen stellen den Bakterien einen Lebensraum in Form von kleinen Wurzelknöllchen zur Verfügung. Sie versorgen die Knöllchenbakterien mit Zucker, den sie bei der Photosynthese herstellen. Im Gegenzug beliefern die Bakterien die Pflanzen mit Stickstoff. Weil Stickstoff schlecht im Boden gespeichert werden kann, wird er im Biogarten jedes Jahr in Form von Kompost gedüngt. Die Leguminosen kümmern sich selbst um ihren Stickstoff und benötigen deshalb keine Düngung.
Erbsen und Bohnen im Anbau
Meine liebsten Garten-Leguminosen sind Zuckerschoten, Buschbohnen und Puffbohnen. Im Folgenden beschreibe ich, wie man sie leicht selbst anbauen kann. Eine Idee zur Zubereitung gibt es natürlich auch dazu!
Zuckerschoten: Knackig süß und einfach anzubauen
Die Zuckerschote ist eine Erbse, bei der man die Hülse mitisst. Sie wird jung geerntet, wenn die Erbsen erst wenige Millimeter groß sind. Man isst also mehr Hülse als Erbse. Zuckerschoten sind knackig und süß. Sie werden zwischen Ende April und Ende Juni gesät. Es ist gut möglich, mehrere Sätze im Abstand von einigen Wochen anzubauen.
Zur Saat zieht man eine etwa 3 cm tiefe Rille ins Beet, in die die Erbsenkörner im Abstand von etwa zwei Zentimetern nebeneinander gelegt werden. Erde drüberstreichen, etwas festdrücken und wässern. Fertig! Wenn rechts und links der kleinen Erbsen Unkraut aufläuft, kann man es einfach mit einer langstieligen Hacke entfernen. Zwischen den Erbsen in der Reihe ist es nicht notwendig zu jäten. Sind die Pflanzen etwa 10 cm hoch, benötigen sie eine Rankhilfe. Ich nehme einen Maschendrahtzaun, den ich an dünnen Holzstäben befestige. Im Herbst kann ich den Draht aufrollen und relativ platzsparend aufbewahren. Es ist auch möglich, verzweigte Äste vom Baumschnitt in einer Reihe in die Erde zu stecken. Die Erbsen ranken auch daran hoch.
Sind die Schoten 4-5 cm lang, werden sie geerntet und der Stielansatz mit einem kleinen Messer entfernt. Ich brate sie mit Butter und Salz kurz in der Pfanne an, so dass sie noch etwas knackig bleiben. Lässt man die letzten Erbsen so lange hängen, bis die Körner fest und die Hülsen getrocknet sind, kann man sein eigenes Saatgut herstellen. Einfach die trockenen Körner an einem dunklen, trockenen Ort bis zum nächsten Frühjahr aufheben.
Buschbohnen: Klassisch und vielseitig
Buschbohnen werden in kleinen Gruppen gesät. Man legt fünf Körner mit einem Abstand von je 2-3 cm in einen Kreis und eins in die Mitte. Die Saattiefe beträgt etwa 2 cm. Man kann die Bohnen einfach mit dem Finger in die gelockerte Erde drücken und das entstandene Loch zustreichen. Zwischen den Bohnengruppen lässt man etwa 30 cm Platz. Die Buschbohnen werden geerntet, wenn sie etwa 10 cm lang und rund und prall sind. Wie bei den Zuckerschoten werden nicht alle Schoten gleichzeitig reif. Es kann im Abstand von wenigen Tagen etwa zwei Wochen lang geerntet werden. Um länger frische Bohnen essen zu können, lohnt es sich deshalb, mehrere Sätze anzubauen.
Ich mache aus den Bohnen am liebsten einen mediterranen Schmortopf. Dazu werden die Bohnen halbiert oder gedrittelt und mit Olivenöl, Tomaten und Knoblauch in einem Topf mit schwerem Boden eine halbe bis dreiviertel Stunde lang geschmort. Man kann auch gewürfelte Kartoffeln mit hineingeben, dann hat man ein vollständiges Gericht.
Auch von Buschbohnen kann man leicht Saatgut gewinnen, indem man einige Schoten ausreifen lässt und die Körner über Winter kühl und trocken lagert.
Puffbohnen: Altes neu entdecken
Die Puffbohne, auch Dicke Bohne oder Saubohne genannt, sollte bis Anfang April gesät sein, wenn man die Schoten abreifen lassen möchte. Die getrockneten Bohnen werden dann im Winter eingeweicht und gekocht. Wird die Bohne erst im Mai gesät, kann man ihre Früchte frisch und grün ernten.
Zur Saat zieht man wiederum eine 3-4 cm tiefe Rinne und legt die Bohnen im Abstand von 5 cm hinein. Die Rinne danach zustreichen, die Erde etwas andrücken und direkt wässern. Auch hier kann leicht zwischen den Reihen gehackt werden, um das Unkrautaufkommen zu reduzieren. Die Bohnen werden geerntet, wenn die Kerne 1,5 bis 2 cm breit sind. Die Kerne werden aus der Hülse entfernt und geschält. Das geht besonders gut, wenn man sie mit heißem Wasser überbrüht. Danach können sie als Gemüse gedünstet werden oder man gibt sie - mein Favorit - in einen kräftig gewürzten Lammtopf mit Tomaten.
Präparateanwendung für Leguminosen
Alle Pflanzen werden kurz vor oder nach der Saat mit Hornmist behandelt. Eine zweite Behandlung sollte erfolgen, wenn die Pflanzen beginnen, deutlich in die Länge zu wachsen.
Die erste Kieselspritzung sollte erfolgen, wenn mindestens drei Blätter vollständig entfaltet sind, die zweite kurz vor der Blüte.
Spritzungen mit Ackerschachtelhalmtee können die Abwehrkräfte der Pflanzen stärken. Der Tee wird bei anhaltend feuchter Witterung mit der Präparatespritze ausgebracht.
Sattler und Wistinghausen empfehlen Spritzungen der Erbsen mit verdünntem Baldrianpräparat. Sie behandeln einmal, wenn die Pflanzen etwa 10 cm hoch sind und einmal kurz vor der Blüte. Diese Behandlungen sollen mehr Blüten und so einen höheren Ertrag bedingen.
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