10 Klimabäume – diese Bäume sind fit für den Klimawandel
Aktualisiert: 26. Okt.
Die besten Bäume für deinen Garten, die fit für den Klimawandel sind, einen Beitrag zur Biodiversität leisten und somit das Klima schützen.
Tl;dr
In aller Kürze:
Klimabäume sind widerstandsfähige Bäume, die mit den Herausforderungen des Klimawandels gut umgehen können. Sie bieten eine langfristige Lösung für Gärten, indem sie sich an veränderte Wetterbedingungen anpassen. Dieser Artikel stellt die besten Klimabäume vor, die nicht nur hitze- und trockenresistent sind, sondern auch in kleinen und großen Gärten prächtig gedeihen.
Ein regenerativer Garten lebt von Vielfalt und Anpassungsfähigkeit. Angesichts der zunehmenden klimatischen Veränderungen benötigen wir widerstandsfähige Pflanzen und Bäume, die den neuen Bedingungen gewachsen sind.
Klimabäume zeichnen sich durch ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit aus. Sie überstehen extreme Wetterlagen wie Hitze, Trockenheit und Starkregen und tragen gleichzeitig zur Stabilität des ökologischen Systems bei. In diesem Artikel stellen wir dir die besten Gehölze vor, die deinem Garten auch in Zukunft eine grüne Oase sein lassen.
Im Forschungsprojekt "Stadtgrün 2021" wurden 30 verschiedene Baumarten an drei unterschiedlichen Standorten in Bayern getestet, um stresstolerante Klimabäume zu identifizieren. Diese Standorte – das trocken-heiße Würzburg, das frostig-kalte Hof/Münchberg und das gemäßigte, regenreiche Kempten im Allgäu – boten ideale Bedingungen, um die Anpassungsfähigkeit der Bäume über einen Zeitraum von zehn Jahren zu beobachten.
Eine Baumart, die sich in diesem Langzeitversuch besonders hervorgetan hat, ist die Ulme. Moderne Sorten dieser Gattung sind besonders resistent gegen die Ulmenkrankheit und erweisen sich als äußerst robust gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels. Auch die Purpur-Erle (Alnus x spaethii), Varianten des Lederhülsenbaums (Gleditsia), die Hopfenbuche (Ostrya) und der Schnurbaum (Sophora) haben in diesen Tests durch ihre Widerstandsfähigkeit überzeugt.
Es ist jedoch wichtig, Klimabäume nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu den heimischen Baumarten zu betrachten. Wenn sich Schädlinge bei einem bestimmten Klimabaum ausbreiten, müssen neue Alternativen gefunden werden – ein Beispiel hierfür ist der Buchsbaum, der stark vom Buchsbaumzünsler betroffen ist. Ein heimischer Baum, der in den letzten warmen Sommern positiv aufgefallen ist, ist der Feldahorn. Auch die Elsbeere (Sorbus torminalis), die zu den heimischen Gehölzen zählt, zeigt sich besonders widerstandsfähig.
Im Gegensatz zum städtischen Straßenraum bieten Hausgärten ideale Bedingungen, um Klimabäume zu pflanzen und zu pflegen. Hier können die Bäume individuell betreut werden, was ihre Überlebenschancen deutlich erhöht. Ein gutes Beispiel ist der Spitzahorn (Acer platanoides), der unter idealen Bedingungen im Garten selbst extreme Sommer gut übersteht, während er in städtischen Umgebungen kaum eine Chance hätte.
Welche Bäume sind am besten für die veränderten Klimabedingungen geeignet? Hainbuchen (Carpinus betulus), insbesondere die schlanken Sorten 'Fastigiata' und 'Lucas', gedeihen hervorragend in Gärten. Die Maulbeere (Morus), ursprünglich in heißen Regionen von Orient bis China beheimatet, wird zunehmend auch bei uns gepflanzt, da sie sehr gut mit Hitze zurechtkommt. Ebenso ist der Amberbaum (Liquidambar), der sich sowohl für öffentliche Räume als auch für Hausgärten eignet, ein idealer Klimabaum.
Für kleinere Gärten sind Zierapfelbäume (Malus) eine ausgezeichnete Wahl. Diese Bäume haben die letzten Hitze- und Trockenperioden gut überstanden und bieten mit ihren Blüten und Früchten auch optisch viel. Ein weiterer geeigneter Klimabaum für kleine Gärten ist der Blasenbaum (Koelreuteria), der mit seiner schönen schirmförmigen Krone und seinem mehrstämmigen Wuchs beeindruckt. Der Eisenholzbaum (Parrotia persica) besticht zudem durch seine eindrucksvolle Herbstfärbung.
Bäume aus wintermilden Regionen wie der Seidenbaum oder der Bienenbaum (Tetradium) sind weitere interessante Optionen. Der Seidenbaum ist besonders für städtische Innenhöfe geeignet, während der Bienenbaum ein wahrer Magnet für Insekten ist. Beide Gehölze profitieren in jungen Jahren von einem Winterschutz. Die Kreppmyrte, bekannt für ihre üppige Blüte, ist jedoch hinsichtlich der Winterhärte etwas anspruchsvoller.
Klimabäume für den Hausgarten: Top 10
Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia):Dieser vier bis sechs Meter hohe Kleinbaum besticht durch seinen malerischen Wuchs und ist oft als überhängende Sorte 'Pendula' im Handel erhältlich. Die weidenblättrige Birne ist frosthart, hitze- und trockenheitsresistent und verleiht mit ihren schmalen, silbergrauen Blättern dem Garten ein südländisches Flair. Aus den weißen Blüten im April und Mai entwickeln sich kleine, nicht essbare Früchte.
Mehlbeere 'Dodong' (Sorbus commixta):Die Mehlbeere 'Dodong' erreicht eine Höhe von sechs bis acht Metern und beeindruckt mit ihrem gefiederten Laub, das sich im Herbst in leuchtende Gelb-, Orange- und Rottöne verfärbt. Im Mai und Juni zieren weiße Blüten den Baum, gefolgt von scharlachroten, lange haftenden Früchten. Dieser Baum gedeiht besonders gut an sonnigen und halbschattigen Standorten.
Weißer Maulbeerbaum (Morus alba):Der Weiße Maulbeerbaum, ursprünglich in Südeuropa und Asien beheimatet, wächst bei uns auf sechs bis zehn Meter heran. In seiner Jugend ist dieser hitzeresistente Baum etwas frostempfindlich, entwickelt aber mit zunehmendem Alter eine beeindruckende Resistenz. Die Blüten sind unscheinbar, doch die brombeerartigen, schmackhaften Früchte reifen zu einer auffälligen roten bis schwarzen Färbung heran.
Amberbaum (Liquidambar styraciflua):Der Amberbaum stammt aus Nordamerika und ist bekannt für seine markanten Blätter, die im Herbst eine spektakuläre Farbpalette von Gelb bis Rot zeigen. Der Baum wächst langsam und erreicht im Alter eine Höhe von 10 bis 20 Metern. Besonders beliebt sind Sorten wie 'Worplesdon' (10 bis 15 Meter) und 'Gum Ball' (vier bis sechs Meter, kugelförmig), die sich hervorragend für Gärten eignen.
Blasenbaum (Koelreuteria paniculata):Der Blasenbaum ist ein kleiner, meist mehrstämmiger Baum, der im Sommer bis zu 30 Zentimeter lange, gelbe Blütenrispen trägt. Im Herbst bildet er auffällige, lampionartige Fruchtkapseln. Mit einer Endhöhe von sechs bis acht Metern liebt er vollsonnige, leicht geschützte Gartenplätze und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Das Laub färbt sich im Herbst gelborange und sorgt für eine farbenprächtige Herbststimmung.
Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium):Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch erreicht eine Höhe von drei bis vier Metern und ist ein echter Bienenmagnet. Den ganzen Sommer bis weit in den Oktober hinein ziehen seine weißen Blüten zahlreiche Insekten an. Ein weiterer Pluspunkt ist der leuchtend rosarote Fruchtschmuck. An einem sonnigen Einzelplatz kommt dieses wärmeliebende Gehölz besonders gut zur Geltung.
Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos):Der Lederhülsenbaum, der seinen Namen den schotenartigen Früchten verdankt, ist ein stattlicher Baum, der bis zu 20 Meter hoch werden kann. Einige dornenlose Sorten wie 'Ruby Lace' und 'Sunburst' bleiben mit sieben bis zehn Metern jedoch deutlich kleiner. Die unscheinbaren Blüten verströmen im Juni und Juli einen angenehmen Duft, der Insekten anlockt.
Zierapfel 'Rudolph' (Malus):Der Zierapfel 'Rudolph' ist besonders hitzeverträglich und kommt mit warmen Sommern hervorragend zurecht. Diese Großsträucher und Kleinbäume erreichen eine Höhe von vier bis sechs Metern und bestechen durch ihre rosaroten Blüten im Mai sowie bronzefarbenes Laub. Die kleinen Äpfelchen, die später in gelben, orangen und roten Farben leuchten, sind ein weiterer Hingucker in deinem Garten.
Blumenesche (Fraxinus ornus):Die Blumenesche verströmt von Mai bis Juni mit ihren cremeweißen Blüten einen angenehmen Duft und lockt zahlreiche Insekten an. Sie bleibt mit einer Höhe von acht bis zehn Metern kleiner als die heimische Esche und eignet sich besonders gut für Vorgärten. Die kugelförmige Sorte 'Mecsek' ist hier eine empfehlenswerte Wahl.
Eisenholzbaum (Parrotia persica):Der Eisenholzbaum ist besonders wegen seiner beeindruckenden Herbstfärbung beliebt. Anfangs wächst dieser ausladende Strauch relativ langsam und erreicht im Alter eine Höhe von sechs bis acht Metern. Die rötlichen Blüten erscheinen bereits im März, noch vor dem Blattaustrieb. In kalten Regionen sollte man junge Exemplare bei tiefen Temperaturen allerdings vor Frost schützen.
Wie pflanzt man Klimabäume richtig?
Grundsätzlich gilt: Klimabäume dürfen nicht zu tief gepflanzt werden – dies ist die häufigste Todesursache bei jungen Bäumen. Achte darauf, dass der Wurzelhals, also der Übergang zwischen Stamm und Wurzeln, knapp über dem Boden liegt. Auch in den ersten drei bis fünf Jahren ist eine konsequente Bewässerung notwendig, da selbst trockenheitsverträgliche Bäume anfangs eine gute Wasserversorgung benötigen.
Junge Gehölze sind oft noch empfindlich gegenüber starker Sonneneinstrahlung, da ihnen die schützende Borke fehlt. Um Rindenschäden vorzubeugen, kann der Stamm mit Arbo-Flex, einem speziellen weißen Schutzanstrich, versehen werden, der die Rindentemperatur senkt. Alternativ bieten sich auch Schilfmatten oder weißer Kalk an. Eine weitere hilfreiche Methode zur Bewässerung junger Bäume ist der Einsatz von Treegator-Bewässerungssäcken, die das Wasser langsam und gleichmäßig abgeben.
Dank Klimawandel: Vom Kübel ins Beet
Einige Pflanzen, die früher nur als Kübelpflanzen bekannt waren, können mittlerweile ganzjährig im Garten ausgepflanzt werden. Die Kreppmyrte (Lagerstroemia indica) zum Beispiel, die von Juli bis Oktober blüht, wurde früher im Winter ins Haus geholt. Heute bleibt sie immer öfter an einem geschützten Platz im Gartenbeet. Sollte starker Frost drohen, empfiehlt es sich jedoch, die Pflanzen rechtzeitig zu schützen und den Wurzelbereich abzudecken. Es ist außerdem ratsam, empfindliche Pflanzen erst im Frühjahr zu pflanzen, um ihnen den Start zu erleichtern.
Klimabäume: Sicherheitshalber auf Abstand gehen
Bei der Wahl des Gartenbaums solltest du nicht nur seine Wuchshöhe, sondern auch die Größe deines Grundstücks und den Standort berücksichtigen. Manche Baumarten wachsen über die Jahre hinaus und können problematisch werden, wenn sie zu nah am Haus oder anderen Strukturen stehen. Die üppige Ausbreitung der Baumkrone ist oft erst nach vielen Jahren erkennbar, weshalb es besonders in kleinen Gärten wichtig ist, auf die endgültige Wuchsgröße und -form zu achten.
Für Gärten mit begrenztem Platzangebot ist es entscheidend, die Wuchseigenschaften der ausgewählten Bäume sorgfältig zu prüfen. Eine durchdachte Auswahl verhindert späteren Ärger und stellt sicher, dass dein Garten lange Freude bereitet.
Gärten sind vielleicht die letzten Paradiese, die wir haben. Lasst uns diese Paradiese nicht durch weitere Eintönigkeit verhunzen. Lasst sie uns aufbauen und regenerieren.
Aktuelle Beiträge
Alle ansehenWer über Jahre hinweg vitales und reichhaltiges Gemüse aus dem eigenen Garten ernten möchte, sollte auf die richtige Fruchtfolge im...
Die Anwendung biologisch-dynamischer Präparate spielt eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft. Wissenschaftliche...
Einführung in die Agroforstwirtschaft Die Agroforstwirtschaft stellt ein zukunftsweisendes Konzept dar, bei dem landwirtschaftliche...
Comments