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Das Gold des Gartens: So wird aus Bioabfall wertvoller Humus

Aktualisiert: 2. Dez. 2024

Biodünger und Biotonne – beides kann man sich sparen, wer einen eigenen Kompost besitzt. Ein Komposthaufen nimmt nicht nur alle anfallenden Garten- und einige Küchenreste auf, sondern wandelt diese im Laufe des Jahres mithilfe fleißiger Bodenlebewesen und spezieller biodynamischer Präparate in wertvollen Humus um. Dieser Prozess sorgt dafür, dass Abfälle in nährstoffreichen Boden verwandelt werden, der die Grundlage für ein gesundes Pflanzenwachstum bildet.


Die Rolle der Bodenlebewesen


Bevor sich der Abfall in wertvollen Humus verwandelt, sind erst fleißige Helfer am Werk. Dazu gehören nicht nur Kompostwürmer, die täglich mehr als die Hälfte ihres Körpergewichts fressen, sondern auch unzählige Mikroorganismen, die den Zersetzungsprozess vorantreiben. Diese Lebewesen sind das Herzstück jeder Kompostierung und sorgen dafür, dass organische Abfälle in nahrhaften Humus umgewandelt werden.


Die Bedeutung biodynamischer Präparate im Kompost


Neben den natürlichen Bodenlebewesen spielen auch biodynamische Präparate eine entscheidende Rolle. Diese speziellen Präparate, die aus Schafgarbe, Kamille, Brennnessel, Eichenrinde, Löwenzahn und Baldrian bestehen, werden immer als Set angewendet. Sie regulieren die Rotte, fördern den Abbau organischer Substanzen und beschleunigen die Humusbildung. Durch die Verwendung dieser Präparate entsteht ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den Kräften der Natur und den organischen Stoffen, was zu einem besonders hochwertigen Kompost führt.


Den Kompost anlegen


Einen Kompost kann jeder selbst im Garten anlegen oder aber fertig kaufen. Dabei sollte man darauf achten, wie viel Abfall im Garten anfällt und ob der entstandene Humus auch genutzt werden kann. Denn auch mit Kompost kann der Garten überdüngt werden, wenn er nicht richtig gehandhabt wird.


Der richtige Kompostbehälter

Der Kompostbehälter sollte ausreichend groß und gut belüftet sein. Dies stellt sicher, dass der Zersetzungsprozess optimal abläuft und die Mikroorganismen sowie die biodynamischen Präparate effektiv arbeiten können. Ein stabiler und gut durchlüfteter Behälter fördert die Sauerstoffzufuhr, die für den Abbauprozess unerlässlich ist.


Platzwahl für den Kompost

Die Wahl des richtigen Platzes für den Kompost ist ebenso wichtig. Ein schattiger und vor Wind geschützter Ort sorgt dafür, dass der Kompost nicht zu trocken oder zu nass wird. Dies ist besonders wichtig, da die biodynamischen Präparate in einem gut durchfeuchteten, aber nicht durchnässten Milieu am besten wirken.


Einsatz der biodynamischen Kompostpräparate

Durch die Integration der biodynamischen Präparate (502-507) in den Komposthaufen wird die Qualität des Humus deutlich verbessert. Diese Präparate helfen dabei, die biologischen Prozesse zu harmonisieren und sorgen dafür, dass der Kompost seine volle Wirkung entfaltet.


Goldene Kompost-Regeln


Um einen erfolgreichen Kompost anzulegen, gibt es einige grundlegende Regeln, die beachtet werden sollten. Diese Regeln stellen sicher, dass der Kompost nicht nur effizient arbeitet, sondern auch den Boden langfristig mit wertvollen Nährstoffen versorgt.


Der richtige Platz für den Kompost

Der Standort des Komposts sollte gut durchdacht sein. Ein schattiger und vor Wind geschützter Platz hilft dabei, den Kompost gleichmäßig feucht zu halten, was für den Zersetzungsprozess entscheidend ist. Zudem sollte der Kompost leicht zugänglich sein, damit er regelmäßig umgeschichtet und kontrolliert werden kann.


Der richtige Behälter für optimale Kompostierung

Ein geeigneter Kompostbehälter sorgt für eine gute Belüftung und hält gleichzeitig die Wärme, die während der Zersetzung entsteht. Diese Wärmeentwicklung ist besonders wichtig in der Anfangsphase des Kompostierens, wenn die Mikroorganismen am aktivsten sind.


Schichtung des Komposts

Das Material, das in den Kompost gegeben wird, sollte gut geschichtet werden. Eine Basis aus grobem Material wie Zweigen und Ästen sorgt für eine gute Belüftung. Darüber wird feineres Material wie Laub und Rasenschnitt gemischt aufgebracht. Das gesamte Präparateset (502-507) wird dann gleichmäßig in den Kompost eingebracht, um die biologischen Prozesse zu unterstützen und die Rotte zu beschleunigen. Hier berechnen wir eine Portion aller Präparate (= 1ccm) pro 3 Kubikmeter Kompost (1,5 x 1,5 x 1,5m). Diese werden wie eine Fünf auf einem Würfel angeordnet. In die Mitte kommt immer Brennnessel, dann im Uhrzeigersinn von oben links beginnend: Schafgarbe, Eichenrinde, Löwenzahn, Kamille. Das Baldrianpräparat wird kurz in ausreichend Wasser dynamisiert und mit der Gießkanne über alle Präparate und den gesamten Kompost gegossen.



Anordnung der biodynamischen Kompostpräparate
Abb. Wistinghausen et. al.


Der Rotteprozess und die biodynamische Unterstützung

Der Rotteprozess ist das Herzstück der Kompostierung, bei dem organische Materialien durch Mikroorganismen und Bodenlebewesen zersetzt werden. Dieser Prozess kann durch die richtige Schichtung und die Anwendung biodynamischer Präparate optimiert werden.


Heißrotte: Der Beginn der Zersetzung

Schichtet man den Kompost gleich komplett auf, beginnt die sogenannte Heißrotte. Zu Beginn der Rotte werden zunächst die schnell abbaubaren Stoffe von den Mikroorganismen verstoffwechselt, was zu einer starken Wärmeentwicklung führt. Die Temperaturen im Komposthaufen können dabei auf über 70 Grad Celsius steigen. Diese Hitze tötet unerwünschte Samen und Krankheitserreger ab, was besonders wichtig für einen gesunden Kompost ist.


Kaltrotte: Der Übergang zur Humusbildung

Nach der Heißrotte sinkt die Temperatur wieder ab, und die Kleinstlebewesen wandern ein, um die weiteren Zersetzungsprozesse zu übernehmen. In dieser Phase setzt die Kaltrotte ein, bei der die verbleibenden organischen Materialien in Humus umgewandelt werden. Durch die regelmäßige Anwendung des gesamten Sets der biodynamischen Präparate während dieser Phase wird die Qualität des Humus weiter verbessert, da die Präparate die mikrobielle Aktivität fördern und die Nährstoffverfügbarkeit erhöhen.


Regelmäßiges Umsetzen und die Rolle der Präparate

Ein Komposthaufen sollte ein bis zwei Mal pro Jahr umgesetzt werden, um die Belüftung zu fördern und die Zersetzung gleichmäßig zu gestalten. Beim Umsetzen können die biodynamischen Präparate erneut eingebracht werden, um sicherzustellen, dass der gesamte Komposthaufen von ihrer Wirkung profitiert. Diese präparierte Mischung sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Mikroorganismen und eine effektive Rotte.


Was darf auf den Kompost?


Um einen erfolgreichen Komposthaufen zu betreiben, ist es wichtig zu wissen, welche Materialien darauf gehören und welche nicht. Ein sorgfältig geführter Komposthaufen kann nicht nur Garten- und Küchenabfälle recyceln, sondern auch zu einer gesunden Bodenstruktur beitragen.


Zulässige Materialien für den Kompost

Auf den Kompost dürfen organische Materialien wie Gemüse- und Obstreste, Laub, Rasenschnitt (vorzugsweise trocken), Kaffeesatz und Eierschalen. Diese Materialien zersetzen sich gut und liefern wertvolle Nährstoffe für den Humus. Auch alte Erde aus dem eigenen Garten und unbehandelte Zitrusfrüchte können in Maßen auf den Kompost gegeben werden.


Materialien in Maßen hinzufügen

Einige Materialien sollten nur in begrenzter Menge hinzugefügt werden, da sie die Zersetzung verlangsamen oder das Gleichgewicht im Kompost stören könnten. Dazu gehören Holzstreu, Papier (wenn es nicht beschichtet ist), frischer Rasenschnitt und Asche von unbehandeltem Holz (maximal 3%). Auch Federn und Haare können in geringen Mengen kompostiert werden.


Verbotene Materialien

Bestimmte Materialien gehören nicht auf den Kompost, da sie den Zersetzungsprozess stören oder schädlich für die Umwelt sein können. Dazu zählen behandeltes Holz, beschichtetes Papier, Essensreste, Brot, erkrankte Pflanzenteile, Pflanzen mit Schädlingsbefall sowie mineralische Abfälle wie Metall oder Leder. Diese Materialien könnten Schadstoffe freisetzen oder den Kompost unbrauchbar machen.


Einbindung biodynamischer Prinzipien

Bei der Auswahl der Materialien sollte auch die biodynamische Philosophie berücksichtigt werden. Es ist wichtig, die Balance zwischen kohlenstoffreichem und stickstoffreichem Material zu wahren, um das optimale Verhältnis für die Rotte zu erreichen. Die biodynamischen Präparate können dabei helfen, die Zersetzung zu harmonisieren und den Nährstoffkreislauf im Kompost zu optimieren.


Zusätzliche Tipps zur Optimierung des Komposts


Ein gut gepflegter Komposthaufen kann eine wertvolle Quelle für nährstoffreichen Humus sein, der den Garten auf natürliche Weise düngt. Hier sind einige zusätzliche Tipps, um den Kompostierungsprozess weiter zu optimieren.


Nutzung des Baldrianpräparats zur Förderung der Wärmeentwicklung

Das Baldrianpräparat, ein Teil des biodynamischen Präparatesets, kann gezielt eingesetzt werden, um die Wärmeentwicklung im Komposthaufen zu fördern. Diese zusätzliche Wärme unterstützt nicht nur den Abbauprozess, sondern schützt auch vor Kälteeinbrüchen, die den Zersetzungsprozess verlangsamen könnten. Das Präparat wird in einer kleinen Menge Wasser aufgelöst und gleichmäßig über den Kompost gesprüht.


Regelmäßiges Umsetzen und Sieben des Komposts

Um den Kompost gleichmäßig zu durchlüften und die Zersetzung zu fördern, sollte der Haufen ein- bis zweimal im Jahr umgesetzt werden. Beim Umsetzen können auch die biodynamischen Präparate erneut eingearbeitet werden, um sicherzustellen, dass alle Teile des Komposts von deren Wirkung profitieren. Nachdem der Kompost ausreichend gereift ist, sollte er gesiebt werden, um grobe Materialien zu entfernen und den fertigen Humus zu gewinnen.


Hinweise zur fertigen Kompostnutzung im Garten

Der fertige Kompost sollte großflächig im Garten verteilt werden, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Der Einsatz von biodynamisch präpariertem Kompost führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenstruktur und fördert das Wachstum gesunder Pflanzen. Wichtig ist, den Kompost gleichmäßig zu verteilen und darauf zu achten, den Garten nicht zu überdüngen.

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Image by Markus Spiske

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