So passt du deinen Garten dem Klimawandel an
Aktualisiert: 26. Okt.
Klimafit durch Biodynamik: So machst du deinen Garten zukunftssicher
In aller Kürze: Der Klimawandel erfordert angepasste Maßnahmen im Gartenbau, um den Garten widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterbedingungen wie Dürre, Hitze, Starkregen und Frost zu machen. Biodynamische Methoden wie der Einsatz von Bodendeckern, Pflanzenkohle und einer biodiversen Gestaltung können helfen, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern, Feuchtigkeit zu speichern und das Gartenökosystem zu stärken.
Klimafreundliche Schattenspender für empfindliche Pflanzen
Hitze und intensive Sonneneinstrahlung setzen vielen Pflanzen stark zu. Um empfindliche Gewächse wie Salate, Kräuter oder junge Setzlinge vor der intensiven Sommerhitze zu schützen, bieten sich Schattiernetze an. Eine natürliche und ästhetische Alternative sind schattenbringende Stauden oder kleine Bäume, die zwischen niedrigeren Pflanzen gepflanzt werden. Besonders gut eignen sich hier tiefwurzelnde Arten wie die Indianerbanane, die nicht nur Schatten spenden, sondern auch einen Beitrag zur Bodenstabilität leisten.
Wasser effizient nutzen und speichern
Wassermangel ist ein zentrales Problem in Zeiten von Dürre. Bäume und Pflanzen können durch einfache Maßnahmen wie Wasserspeichersäcke unterstützt werden, die um den Stamm gelegt und gefüllt werden. Um auch in trockenen Phasen genügend Wasser zur Verfügung zu haben, ist es sinnvoll, Regenwasser zu sammeln. Mehrere Regentonnen an Haus- und Schuppendächern sind hierfür ideal. Für größere Gärten empfiehlt sich eine Zisterne, die das Wasser effizient speichert und bereitstellt. Ein gut durchdachtes Wassermanagement kann nicht nur den Garten retten, sondern auch wertvolles Trinkwasser sparen.
Trockenresistente Gartenumgestaltung: Präriegarten und Kiesbeete
Um deinen Garten besser gegen Trockenheit zu wappnen, kann eine Umgestaltung in Richtung Präriegarten sinnvoll sein. Präriegärten sind speziell auf trockene und nährstoffarme Böden ausgelegt und benötigen weniger Wasser als herkömmliche Ziergärten. Auch Kiesbeete sind eine hervorragende Option: Sie speichern die Feuchtigkeit im Boden und reflektieren gleichzeitig die Sonnenwärme, was den Boden temperiert und die Verdunstung verringert. Für die Rasenfläche empfiehlt sich die Umstellung auf extensiven Rasen, der auch in trockenen Sommern ohne Bewässerung auskommt und sich nach Regenphasen wieder regeneriert.
Bodendecker: Natürlicher Schutz gegen Erosion und Wasserverlust
Ein nackter Boden ist extrem anfällig für Erosion und Wasserverlust. Durch den Einsatz von Bodendeckern kann der Boden nicht nur vor Erosion geschützt werden, sondern auch ein Mikroklima geschaffen werden, das die Feuchtigkeit im Boden hält. Bodendecker wie Efeu, Waldmeister oder Thymian eignen sich hervorragend, um die Bodenoberfläche zu bedecken. Diese Pflanzen speichern CO2, erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und reduzieren den Bewässerungsbedarf erheblich, da sie die Feuchtigkeit im Boden länger konservieren.
Trockenheitsresistente Pflanzen für Staudenbeete
Bei der Auswahl von Pflanzen für Staudenbeete sollte darauf geachtet werden, dass sie gut mit Trockenheit und intensiver Sonneneinstrahlung zurechtkommen. Pflanzen wie Mädchenauge, Königskerze und Purpursonnenhut sind hervorragende Beispiele für sonnenliebende und trockenheitstolerante Stauden. Auch klassische Steingartenpflanzen wie Polster-Glockenblume, Fetthenne und Mauerpfeffer sind ideal für trockene, sonnige Standorte. Diese Pflanzen trotzen längeren Trockenperioden und tragen gleichzeitig zur Bodenstabilität bei, da sie den Boden mit ihren Wurzeln durchdringen und festigen.
Robuste Pflanzen für Balkonkästen und Töpfe
Auch für Balkonkästen und Töpfe gibt es eine Vielzahl an Pflanzen, die gut mit Trockenheit zurechtkommen. Geranien, Petunien, Husarenknopf, Mittagsblumen und Bauernorchideen sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch ausgesprochen trockenheitsresistent. Diese Pflanzen eignen sich besonders für sonnige Standorte und sorgen auch in heißen Sommern für farbenfrohe Akzente auf Balkon und Terrasse.
Schutz vor Starkregen und Sturm: Baumkontrolle und Bodenpflege
Um den Garten gegen die zunehmend häufigeren Starkregenereignisse und Stürme zu schützen, sollten Bäume regelmäßig auf Schwachstellen untersucht werden. Kranke oder geschwächte Äste sollten entfernt werden, um Sturmschäden vorzubeugen. Nach Starkregen ist es wichtig, den Boden aufzulockern, um eine bessere Durchlüftung zu gewährleisten. Trockene Böden haben oft Schwierigkeiten, Wasser aufzunehmen, was dazu führt, dass wertvoller Humus weggespült wird. Eine gut durchmischte Bepflanzung sorgt dafür, dass der Boden gar nicht erst komplett austrocknet und somit besser in der Lage ist, Starkregen aufzunehmen.
Pflanzenkohle: Ein natürlicher Wasserspeicher
Pflanzenkohle, insbesondere pyrolysierte natürliche Pflanzenkohle, ist ein effektiver Wasserspeicher, der durch seine feinporige Struktur eine enorme Oberfläche bietet. Durch die Einarbeitung von Pflanzenkohle in den Boden kann dieser das Wasser länger speichern, was besonders in Trockenperioden von Vorteil ist. Es ist jedoch wichtig, dass die Pflanzenkohle immer mit Erde bedeckt ist, da sie andernfalls den gespeicherten Kohlenstoff wieder an die Atmosphäre abgeben könnte. Im biodynamischen Gartenbau spielt Pflanzenkohle eine wichtige Rolle, da sie nicht nur als Wasserspeicher dient, sondern auch zur langfristigen CO2-Bindung im Boden beiträgt und so aktiv dem Klimawandel entgegenwirkt.
Mediterrane Pflanzen für mehr Resilienz
Die milderen Winter ermöglichen es, mediterrane Pflanzen wie Feigen- oder Kakibäume anzubauen. Diese Pflanzen sind nicht nur hitzetolerant, sondern auch resistent gegenüber Trockenheit, was sie zu idealen Kandidaten für einen klimafitten Garten macht. Allerdings bringt der Anbau solcher Pflanzen auch Herausforderungen mit sich, wie ein mögliches vermehrtes Auftreten von Schädlingen. Um dem entgegenzuwirken, sollte die biologische Vielfalt im Garten gefördert werden. Eine naturnahe Gestaltung und eine hohe Artenvielfalt schaffen stabile Ökosysteme, in denen natürliche Feinde der Schädlinge gedeihen und so das Gleichgewicht halten.
Der Klimagarten: Naturnah und vielfältig
Ein wirklich klimafitter Garten ist immer naturnah gestaltet. Durch die Förderung der biologischen Vielfalt entstehen widerstandsfähige Pflanzengemeinschaften, die sich gegenseitig unterstützen. Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge tragen zur Gesundheit der Pflanzen bei, während eine konsequente Bodenabdeckung dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit im Boden erhalten bleibt. Selbst in trockenen Regionen kann so die Bodenfeuchtigkeit langfristig gesichert werden. Dieser Ansatz unterstützt nicht nur die Resilienz des Gartens gegenüber klimatischen Extremen, sondern trägt auch zur Erhaltung eines gesunden und lebendigen Ökosystems bei.
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